Am Dienstag, den 11.04.2023, trafen sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Leiblfing im Pfarrsaal Leiblfing, um gemeinsam über die Klimaschutzmaßnahmen für Leiblfing zu diskutieren.
Bei der Veranstaltung, die von der Gemeinde Leiblfing organisiert wurde, bekamen die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde die Möglichkeit, sich aktiv an den Planungen für den Klimaschutz zu beteiligen.
Bürgermeister Josef Moll und Klimaschutzmanager Stefan Salzinger eröffneten die Veranstaltung und bedankten sich bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement. Herr Moll ging zu Beginn auf den Klimawandel und dessen Folgen für die Region ein: „Heiße und trockene Sommer, zurückgehende Grundwasserspiegel oder auch immer stärkere Extremwetterereignisse. All diese Veränderungen sind Folgen des Klimawandels, die bereits in den kommenden Jahren unsere Lebensgrundlage bedrohen.“ Bürgermeister Moll verdeutlichte, dass die Gemeinde Leiblfing die Dringlichkeit des Klimawandels verstanden hat. Aus diesem Grund wird auch die Stelle des Klimaschutzmanagers für weitere drei Jahre verlängert, um die Ergebnisse aus dem aktuell entstehenden Klimaschutzkonzept umzusetzen.
Klimaschutzmanager Stefan Salzinger erklärte anschließend das Vorgehen zur Erarbeitung des Leiblfinger Klimaschutzkonzeptes: „Das Klimaschutzkonzept ist unser Fahrplan zur Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele und zur Erreichung der Treibhausgasneutralität bis 2040.“ Der Klimaschutzmanager hat dazu in den vergangenen Monaten das gesamte Gemeindegebiet im Hinblick auf den Energieverbrauch, die Treibhausgasemissionen und mögliche Verbesserungspotentiale bei der Energieeinsparung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien untersucht. Diese Ergebnisse sollen genutzt werden, um Klimaschutzmaßnahmen gezielt anzusetzen und auch deren Wirksamkeit überprüfen zu können. Herr Salzinger wies darauf hin, dass insbesondere die Akzeptanz und Unterstützung der Bevölkerung erheblichen Einfluss auf den Erfolg der Klimaschutzmaßnahmen haben. Aus diesem Grund soll die Bevölkerung von Anfang an in die Arbeiten des Klimaschutzmanagements einbezogen werden und die Maßnahmen aktiv mitgestalten dürfen.
Bürgerinnen und Bürger erarbeiten Klimaschutzmaßnahmen
Nach der Einführung ging der Klimaschutzmanager direkt auf die Aufgaben und Ziele der Veranstaltung ein. Herr Salzinger erklärte den Anwesenden, dass sie im Rahmen der Klimaschutz-Werkstatt die Möglichkeit haben, die Klimaschutzmaßnahmen für Leiblfing mitzugestalten. Damit die Teilnehmenden nicht von Null starten mussten, stellte ihnen der Klimaschutzmanager zahlreiche Hintergrundinformationen zum Strombedarf, Wärmebedarf, den Treibhausgasemissionen und Verbesserungspotentialen bereit. Außerdem wurden bereits zahlreiche Maßnahmenvorschläge präsentiert, die zuvor vom Klimarat Leiblfing erarbeitet wurden. Die Bürgerinnen und Bürger hatten dann in drei Runden die Möglichkeit die Vorschläge des Klimarates zu ergänzen und zu verbessern. Dazu konnten sie mit Post-Its „Hinweise & Ergänzungen“, „Gute Beispiele“, „Probleme & Hürden“ sowie „Partner & Verbündete“ zu den Maßnahmenblättern hinzukleben. Es durften selbstverständlich auch komplett neue Maßnahmenvorschläge abgegeben werden. Die Organisation und Moderation der Veranstaltung wurde außerdem von Herrn Martin Sailer von der Firma B.A.U.M. Consult aus München begleitet, der unter anderem auch das Klimaschutzkonzept der Stadt Passau mitentwickelt hat.
Insgesamt wurden alle Maßnahmen in sieben Handlungsfelder unterteilt und dann in den einzelnen Runden von Kleingruppen weiterentwickelt. So wurden im Bereich Mobilität Maßnahmen wie eine Mitfahr-App, die Anschaffung eines Bürgerbusses oder die Nutzung eines eCarsharing-Systems diskutiert. Im Handlungsfeld „Private Haushalte und Kommunikation“ setzten sich die Bürgerinnen und Bürger vor allem für auffälligere und gezieltere Beratungsangebote, Informationsveranstaltungen oder Energieberatungs-Sprechstunden ein. Darüber hinaus wurden außerdem die Handlungsfelder „Lebensstil, Konsum & Wohnen“, „Unternehmen“, „Landwirtschaft“, „Kommunales“ und „Flächenmanagement, Erneuerbare Energien und Bürgerbeteiligungen“ betrachtet und diskutiert.
Ausarbeitung der Maßnahmen für das Klimaschutzkonzept
Im Rahmen der Klimaschutz-Werkstatt konnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Einschätzungen und Ideen beim Klimaschutz einbringen. Alle Vorschläge sowie Hinweise und Ergänzungen der Bevölkerung werden in den kommenden Wochen von Klimaschutzmanager Stefan Salzinger hinsichtlich des finanziellen und personellen Aufwands, aber auch den damit verbundenen Treibhausgaseinsparungen bewertet. Die Ergebnisse werden im Klimaschutzkonzept der Gemeinde Einzug finden und der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel der Bürgerbeteiligung ist es, gemeinsam tragfähige und wirkungsvolle Ideen und Lösungen für mehr Klimaschutz zu finden.
Die Gemeinde Leiblfing möchte sich erneut bei allen Beteiligten für ihr Engagement bedanken. Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, der auch nur gemeinsam bewältigt werden kann.