Energienutzungsplan für den Ortskern von Leiblfing

Zwischen Juli 2021 und März 2022 hat das Institut für Systemische Energieberatung der Hochschule Landshut in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung einen Teil-Energienutzungsplan für den Ortskern von Leiblfing erarbeitet. Dieser Plan soll der Gemeinde konkret aufzeigen, ob und in welcher Form eine zentrale Wärmeversorgung des Ortskerns von Leiblfing sinnvoll umsetzbar ist.

Dazu wurde der energetische Ist-Zustand des Ortskerns untersucht, ein detailliertes Wärmekataster erstellt und auf dessen Basis verschiedene Netzvarianten zur zentralen Wärmeversorger mittels Hackschnitzeln dargestellt. Die unterschiedlichen Netzvarianten wurden wirtschaftlich und technisch umfassend analysiert und bewertet, sowie die dafür zur Verfügung stehenden Fördermittel und weiteren Schritte für die Gemeinde aufgezeigt.

Ergebnisse

Im Jahr 2019 ist im Ortskern von Leiblfing eine Endenergiemenge in Höhe von 32 GWh benötigt worden. Diese verteilt sich auf die Verbrauchergruppe „Private Haushalte“ mit ca. 25 GWh (79 %), die Verbrauchergruppe „Wirtschaft“ mit ca. 5,8 GWh (18 %), und die Verbrauchergruppe „Öffentliche Gebäude“ mit ca. 1 GWh (3 %). Die obige Endenergiemenge entspricht einem Primärenergieverbrauch in Höhe von ca. 30 GWh. Der jährliche Endenergieverbrauch bedingt CO2-Emissionen in Höhe von insgesamt ca. 8 Tsd. t. Im Durchschnitt ist somit jeder Bürger im Ortskern von Leiblfing für einen energiebedingten CO2-Ausstoß von ca. 2,5 t (ohne Verkehr) im Jahr 2019 verantwortlich. Wird der Wert für den pro Kopf Ausstoß mit dem bundesdeutschen Durchschnittswert (6,3 t CO2-Äquivalent/Einwohner, ohne Verkehr) verglichen, so liegt der Ortskern von Leiblfing um 3,8 t/Kopf (60 %) unter diesem Wert.

Im Jahr 2019 werden ca. 2,6 GWhel elektrische Energie durch erneuerbare Energien bereitgestellt. Dies entspricht einem Anteil am jährlichen Gesamtstromverbrauch von fast 50 %.

Thermische Energie wird im Ortskern von Leiblfing durch erneuerbare Energien in Höhe von ca. 6,4 GWhth (2019) erzeugt. Dies entspricht einem Anteil von derzeit 24 % des Wärmeverbrauchs, der durch erneuerbare Energien gedeckt wird.

Bis zum Jahr 2030 lässt sich – je nach Anstrengung und finanziellem Aufwand – sowohl im Bereich Strom als auch im Bereich Wärme die eingesetzte Energiemenge reduzieren. Im Bereich der thermischen Energie könnte der Bedarf bis 2030 um ca. 5 % und Bereich der elektrischen Energie um ca. 18 % reduziert werden.

Die Untersuchung der Energieverbräuche im Ortskern von Leiblfing konnten des Weiteren als Basis für die Berechnung von zwei verschiedenen Netzvarianten für ein Nahwärmenetz zur zentralen Wärmeversorgung mittels Hackschnitzel verwendet werden. Während eine „kleine“ Netzvariante vor allem kommunale Gebäude sowie Gewerbebetriebe berücksichtigt, ist die „große“ Variante auch auf verschiedenste Wohngebiete im Ortskern von Leiblfing ausgeweitet. Die Weiterverfolgung der betrachteten „großen“ Netzvariante erscheint technisch und wirtschaftlich sinnvoll, wenn eine möglichst hohe Anschlussquote erreicht wird.

Weiteres Vorgehen

In den kommenden Wochen wird die Gemeindeverwaltung die Ergebnisse der Studie diskutieren und anschließend Bürgerinnen und Bürger im Ortskern von Leiblfing bezüglich ihres Interesses an einem Nahwärmeanschluss befragen.

Falls Sie vorab Fragen oder Anmerkungen zum Energienutzungsplan bzw. dem Projekt „Nahwärmenetz“ haben, können Sie sich jederzeit an unseren Klimaschutzmanager Herrn Salzinger (Tel.: 09427/9503-32 oder per Email an klima@leiblfing.bayern.de) wenden.

Förderung

Das Projekt „Erstellung eines Energienutzungsplanes für den Ortskern von Leiblfing / Wärmenetz“ wurde zu 70,00 % mit Mitteln vom Bayrischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert.

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