Die Straßmühle bei Leiblfing und deren Müllerfamilien
Mit neuen Forschungsergebnissen aktualisierte Fassung des im Juni 2025 in den Blättern des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde veröffentlichten Aufsatzes von Gottfried Beicht M. A.[1]
Die Straßmühle wird bereits 1511 in einem Häuserverzeichnis von Leiblfing erwähnt, welches anlässlich einer Schrannenverhandlung [= Gerichtsverhandlung] erstellt worden war.[2] Sie war eine Wassermühle, die in der Nähe von Leiblfing an der Aitrach lag. Den Hof Straßmühle gibt es noch, das Mühlengebäude selbst nicht mehr. 202 Jahre lang, von 1702 bis 1904 war diese Mühle im Besitz der Familie Reisbeck. Mit einer Ausnahme ging sie sechs Generationen jeweils vom Vater auf den ältesten Sohn über. Andere Söhne übernahmen die Mühle in Altfalterloh, gingen als Bauer nach Wallersdorf oder Kaltenbrunn, oder als Gärtner nach Straubing und begründeten dort eigene Familienzweige. Zur Geschichte der Straßmühle war dem Verfasser wichtig, neben den Müllerfamilien Reisbeck auch die Müllerfamilien zu erforschen, die davor und danach die Mühle betrieben.
Zur Geschichte des Ortes Leiblfing
Leiblfing ist ein großes, schmuckes Pfarrdorf im Gäuboden. Es liegt an der Hauptstraße Straubing-Landshut und ist ungefähr drei Gehstunden von Straubing entfernt. Wann die Ortschaft Leiblfing entstand, ist nicht genau bekannt. Die Entstehung der Ortsnamen auf „ing“ fällt wahrscheinlich in die Zeit zwischen 500 und 1000 nach Christus. Der Name Leiblfing ist am Ende des 8. Jahrhunderts zum ersten Male erwähnt. In alten Urkunden heißt es: Lipolfinga, Liubolving und Lewbolfing. Der Name Leiblfing scheint also eine Zusammensetzung des Eigennamens Leuwolf mit der Endung „ing“ zu sein und soviel wie Wohnort des Leuwolf zu heißen.[3]
Leiblfing liegt südlich der Donau im Gäuboden mit seinem fruchtbaren Lössboden und es wäre verwunderlich, wenn hier nicht schon Menschen in der Jungsteinzeit gesiedelt hätten und später die Kelten, wie im nicht weit entfernten Münchshöfen. Funde sind aus der Römerzeit bekannt, die hier Heerstraßen und Militärstützpunkte bauten.
Zwei solcher Straßen berührten auch das Gebiet der Pfarrei Leiblfing. Eine führte von Salzburg über Tunding und Geiselhöring nach Regensburg; eine in Tunding abzweigende Nebenstraße zog zwischen Leiblfing und Hailing nach der römischen Militärkolonie Acilia (jetzt Straubing) hin. […] Durch die Römer wurde das Christentum in hiesiger Gegend bekannt und sicher schon teilweise eingeführt. Durch die Völkerwanderung, durch den Abzug der Römer und durch die Eroberung Bayerns durch die heidnischen Baiuwaren, von welchen wir Altbayern abstammen, wird das Christentum größtenteils wieder vernichtet worden sein. Erst als im 7. Jahrhundert die Agilolfinger Herzöge von Bayern selbst das Christentum annahmen, und die Glaubensboten Emmeram und Rupert Bayern missionierten, wurde allmählich das Christentum in ganz Bayern, also auch hier, eingeführt. Geordnete kirchliche Verhältnisse entstanden aber erst später. 739 wurde Bayern durch Bonifatius in vier Bistümer eingeteilt. Um diese Zeit dürften die meisten Pfarreien, somit auch Leiblfing entstanden sein.
Leiblfing ist zweifelsohne der Stammsitz des bis in die jüngste Zeit noch existierenden Ritter- und Grafengeschlechtes der Leiblfinger, obgleich es nie urkundlich als Besitzer von Leiblfing erwähnt wurde. Ein Heinrich von Leiblfing kommt schon 1158 als „Ministeriale des Bischofs von Regensburg“ vor. Die Leiblfinger waren die Erbtruchsesse von Niederbayern, halfen 1311 die sog. Ottonische Handfeste errichten und waren in Ober- und Niederbayern vielfach begütert. Sie hatten hohe Staats-, Kirchen- und Hofämter inne. 1603 waren die Leiblfinger Gutsherren in Grafentraubach, 1625 in Rain und von 1638 an in Schönach.
Leiblfing wurde früher öfter von Kriegen heimgesucht. Im 10. Jahrhundert machten die Ungarn Einfälle in Bayern und verheerten das ganze Land. 1192 spielte sich der Krieg zwischen Albert III. von Bogen und Heinrich von Ortenburg in dieser Gegend ab. 1203 wurde im Krieg zwischen dem Bischof Konrad II. und Ludwig dem Kelheimer das ganze Gebiet von Straubing und Leiblfing verwüstet. Auch unter dem Landshuter Erbfolgekrieg hatte Leiblfing sehr zu leiden. In der Schrannenverhandlung von 1511 ist zu lesen, dass „in dem nächst vergangenen bayrischen Krieg das Dorf Leublfing in den Grundt durch den Feind verbrannt worden ist.“ […] 1651 kaufte Johann Kaspar Freiherr von Lerchenfeld die Güter in Leiblfing und behielt sie bis 1744. Von da ab waren sie im Besitze der Grafen von Töring und Gutenzell. 1830 erwarb sie Freiherr von Niethammer, dessen Nachkommen jetzt noch im Besitze des Schlossgutes Tunzenberg sind.[4]
Um das Jahr 1679 wird Leiblfing von der Pest heimgesucht, die zwei Gerbergesellen aus Wien einschleppen. Acht Personen fallen ihr zum Opfer und werden an einem eigens dafür an der Straße nach Puchhausen angelegten Pestfriedhof begraben. 1504 brennt Leiblfing fast vollständig nieder, ebenso am 7. August 1846, wo zunächst sechs Höfe und der Kirchturm abbrennen, das Feuer nach den Löscharbeiter durch einen heftigen Sturm aber wieder angefacht wird und fast das ganze Dorf zerstört.
In den letzten Kriegstagen 1945 halten sich noch Wehrmachtsangehörige und SS-Leute in Leiblfing auf, was das feindliche Feuer auf den Ort zieht. Ein Soldat wird dabei getötet, eine Frau verletzt, drei Scheunen in Brand geschossen und die Kirche arg beschädigt.[5]
Zur Geschichte der Straßmühle
Es gibt in Deutschland mehrere Orte mit dem Namen Straßmühle, z. B. Straßmühle bei Markt Pyrbaum, südlich von Nürnberg, oder Straßmühle bei Altötting. In Ittling und Aiterhofen gab es Mühlen mit dem Namen Straßmühle, gleichnamige Ortsteile heute aber nicht mehr. Den Ort Straßmühle, aus welchem die Vorfahren der Familie Reisbeck stammten, hat der Verfasser lange suchen müssen, denn er wird nirgendwo auf zeitgenössischen Landkarten oder im Internet erwähnt. Auf einer antiken Landkarte von 1825,[6] die sich der Verfasser extra vom Landesvermessungsamt hatte schicken lassen, ist er vermeintlich zu finden (s. Abb. 1).
Die dort eingezeichnete Lage wird allerdings von Karl Zeller aus Leiblfing bezweifelt.[8] Er meint, dass die Straßmühle eher der Fleck ist, der auf der Karte von 1825 mit Rottmühle bezeichnet ist. Ein Vergleich mit einer topographischen Karte von 1834 (s. Abb. 2) zeigt, dass er mit seiner Vermutung richtig liegt. Es muss also angenommen werden, dass der Zeichner der Karte von 1825 die Namen Straßelmühle und Rottmühle vertauscht hat, denn nördlich der Straßmühle, am südlichen Ortsrand von Obersunzing liegt die heute noch existierende Rothmühle.
Dass die Straßmühle ihren Namen daher hat, dass sie an einer Straße lag, wie der Verfasser lange Zeit glaubte, ist nach der Entdeckung einer Mühle gleichen Namens in Aiterhofen[9] eher unwahrscheinlich. Deren Besitzer war bis 1485 der Kanzler des Klosters Prüfening namens Wolfgang Straßmüllner. Ein anderer Wolfgang Straßmüllner ist mehrere Generationen später Müller auf der Straßmühle bei Leiblfing, so dass eher anzunehmen ist, dass beide Mühlen nach deren Besitzern benannt sind. Heute ist Straßmühle ein Ortsteil von Leiblfing.
Das älteste Familienverzeichnis der engeren Pfarrei befindet sich in einer zu Leiblfing gehaltenen Schrannenverhandlung [=Gerichtsverhandlung] vom Jahre 1511. In diesem Verzeichnisse sind alle Hofeigentümer aufgeführt, die dem Schmiede zu Leiblfing sogenanntes Dengelkorn (für das Dengeln der Pflugscharen) zu leisten hatten. […] Genannt sind auch noch Straßmühle, Rotmühle und Rohrhof. [11]Die Straßmühle existiert demnach schon vor 1511. Die Pfarrchronik Leiblfing erwähnt auch das Salbuch der Pfarrei v. J. 1562, in welchem die Kirchentrachtwecken-Pflichtigen eingetragen sind und es sind dort die Besitzer der damals zu Leiblfing bestehenden Häuser namentlich angeführt.[12] Die Namen dieser sind: […] Sraßmüller[…].[13] Auch ein Verzeichnis einiger nach dem Schwedenkriege vorkommender Familien, Gewerbe etc. enthält die Leiblfinger Pfarrchronik und darin sind bei den Gewerbetreibenden aufgeführt: c) Müller: Die Mühle in Hüttenkofen wird schon 1410 erwähnt. Auf der Mühle zu Altfalterloh, früher Hanslmühle geheißen, saß 1677 Jakob Lang, auf der Straßmühle 1622 Georg Auer, 1660 Thomas Holzleitner, auf der Rothmühle 1697 Joseph Rohrmeier, auf der Stegmühle in Obersunzing 1656 Mathias Moiß, auf der Fußmühle, früher auch Wiesmühle genannt, 1657 Oswald Scheupl, 1700 J. König, […].[14]
Auf obiger Landkarte (Abb. 1) wird die Mühle als an der Chaußée von Landshut[15] gelegen verortet, also an der Straße von Landshut nach Straubing. Im Topo-geographisch-statistischen Lexicon vom Königreiche Bayern von 1832 ist sie ebenfalls verzeichnet als Straßenmühle, Straßmühle, Einöde in der Pfr. Leiblfing des Ldg. Straubing, mit 13 E. und 1 Mahlmühle an der Aiterach, 3 St. von Straubing. Sie liegt nächst der Straße von Dingolfing nach Straubing.[16]
Die Mühle lag unweit der Aitrach, die damals wie heute auch Aiterach genannt wird. Der künstlich hergestellte Zufluss für das Wasserrad (Mühlgraben) zweigte südlich der Mühle von der von Süden nach Norden fließenden Aiterach ab und mündete in einen kleinen Teich, der heute nur noch rudimentär vorhanden ist. Das Mühlengebäude selbst existiert nicht mehr, auf seinen Grundmauern wurde ein Schweinestall errichtet.
Die Gebäudeanordnung sieht in den 1950er Jahren, als das vorstehende Luftbild (Abb. 5) entsteht, noch fast so aus wie 1834. Das zweite Gebäude in der oberen Reihe von rechts mit dem langgestreckten Holzbalkon ist das Mühlengebäude von der Ostseite gesehen. Das Mühlrad befindet sich, wie die antreibende Aitrach auf der Westseite des Mühlengebäudes [aus dieser Perspektive hinter dem Gebäude]. Die Landzunge zwischen Aiterach und Mühlgraben trägt die gleiche Nummerierung (44) wie die „Straßmühle“, gehört also zu ihr, wie auch mehrere Äcker in der Umgebung mit gleicher Nummerierung (s. Abb. 6).
Die Ausführungen zu den Grundherren von Leiblfing in der Pfarrchronik Leiblfing,[21] sind eher verwirrend, als erhellend. Aus ihnen kann nicht zweifelsfrei erschlossen werden, wem gegenüber die Müller der Straßmühle abgabenpflichtig waren. Vielleicht hilft diesbezüglich die Entdeckung des Verfassers weiter, dass es auch in Aiterhofen eine „Straßmühle“ gab, die dort an der Aitrach bereits seit etwa 1450 existierte. Sie wird erstmals urkundlich im Jahr 1485 erwähnt. Am 7. Februar 1485 verkauft nämlich Wolfgang Straßmüllner, der als Kanzler des Klosters Prüfening bezeichnet wird, seiner notturft wegen, sein Erbrecht an der Straßmühle in Aiterhofen an Hans Vrässl.[22]
In der Verkaufsurkunde aus dem Kloster St. Emmeram in Regensburg wird auch der verstorbene Vater von Wolfgang Straßmüllner erwähnt, der Peter heißt, die Straßmühle vom ebenfalls verstorbenen Abt Michael des Klosters St. Emmeram gekauft und sie an den Sohn Wolfgang vererbt hat.[24] Der Grundherr der Straßmühle in Aiterhofen blieb das Kloster St. Emmeram bis zur Säkularisation 1803.
87 Jahre später verkauft das Müllerehepaar Wolfgang und Anna Straßmüllner von der Straßmühle bei Leiblfing u. a. ihren bei Ottering gelegenen Weinzehnt an die Eheleute Teisinger. Diese Verkaufsurkunde vom 17. Februar 1572 stammt ebenfalls aus dem Kloster St. Emmeram, so dass vermutet werden darf, dass dieses Kloster auch der Grundherr der Straßmühle bei Leiblfing war. Daneben fallen natürlich die Namensgleichheiten „Wolfgang Straßmüllner“ und die Gleichheit des Mühlennamens auf. Weitere Vermutungen sind deshalb, dass Wolfgang Straßmüllner aus Aiterhofen ein Vorfahre von Wolfgang Straßmüllner aus Leiblfing ist und dass beide Mühlen nach deren Besitzern benannt sind. Wolfgang Straßmüllner aus Aiterhofen ist gemäß der Verkaufsurkunde von 1485 verheiratet, der Vorname seiner hausfrau[25] wird allerdings nicht ausdrücklich genannt. Es ist daher gut möglich, dass nach dem Verkauf der Aiterhofener Straßmühle entweder der Sohn, oder der Enkel von Wolfgang Straßmüllner von Aiterhofen nach Leiblfing „ausgewandert“ ist und dort eine Mühle übernommen hat, die dann nach der Müllerfamilie ebenfalls Straßmühle genannt wird. Die erste Erwähnung einer Straßmühle bei Leiblfing war 1511, also 26 Jahre nach dem Verkauf der Straßmühle in Aiterhofen.
Die Abgaben sind zumindest ab dem 18. Jahrhundert nach dem Hofanlagsbuch des Pfleggrichts Leonsberg – zur Zeit des Müllers Bartholomäus Reisbeck – gem. der Rubrik mit dem Eigentum oder Grundherrschaft angehörig an das Gotteshaus Leiblfing,[26] also an die Kirchengemeinde Leiblfing zu zahlen. Es folgt dort die Eintragung erbrecht, woraus nach Ansicht des Verfassers aber nicht zweifelsfrei geschlossen werden kann, dass sich auch die Grundherrschaft geändert hatte.
Einige Mühlenbesitzer und deren Familien
Wolfgang Sträsmüllner
Der früheste in Archiven gefundene Müller auf der Straßmühle, die 1572 Sträßmull[28] geschrieben wird, ist Wolfganng Sträsmüllner, der mit Anna verheiratet ist.[29] Aus einer Urkunde des Klosters St. Emmeram in Regensburg von 1572, die heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München liegt (Abb. 8), geht hervor, dass die Müllersleute, Wolfganng Sträsmüllner und dessen eheliche Hausfrau Anna, am siebzehnten Februar im Jahr Fünfzehnhundertzweiundsiebzig ihren Weinzehnt in Ottering an die Eheleute Andreas und Anna Teisinger aus Wackerstall verkaufen.[30]
Der Text der Verkaufsurkunde lautet sinngemäß ins Standarddeutsche übertragen:
Ich, Wolfganng Sträsmüllner, zu Leibelfing auf der Straßmühle, und ich Anna, seine eheliche Hausfrau, bekennen für uns, alle unsere Erben und Nachkommen öffentlich in diesem Brief und tun allgemein kund, dass wir kraft dieses Briefes verkauft und zu kaufen gegeben haben Andreas Teisinger zu Wackerstall und Anna seiner ehelichen Hausfrau, als auch ihren Erben und Nachkommen, unsere zwei Teile Weinzehnt die wir in den Bergen zu Ottering haben, und an denen die nachfolgend benannten Personen die Nutznießung innehaben, erstens Hanns Puhler drei Reben, Caspar Schneider eine Rebe, Mathias Meusinger anderthalb Reben, Hans Schweiger eine Rebe, Wolfgang Pründl zwei Reben, Andre Scheirer zwei Reben, Sebastian Streicher eine Rebe, Andre Streichels eine Rebe, Urban Vatter zwei Reben, Gero Schmid eine Rebe, Urban Auer Pfarrer zu Ottering eine Rebe, Hans Schmadt zwei Reben, Andreas Teisinger eine Rebe, Hans Ostner eine Rebe, Lazarus Kirchmairwirt drei Reben, Wolfgang Huber zu Holzbuch zwei Reben, Caspar Aman zu Thürnthenning zwei Reben, Wolf Weinzirl zu Gattering eine Rebe. Sowie den Zehnt eines Ackers, der gegenüber dem Dorf Ottering liegt und vor wenigen Jahren ein Weingarten gewesen ist, der mit dem oberen Rand auf die Äcker der Pfarrei Ottering stößt, mit dem unteren Rand auf den Grund des Andreas Hälmair, neben der einen Seite auf Andreas Schwergers Grund und der anderen Seite auf den Grund der Sebastianus Bruderschaft. Dafür haben wir von den angegebenen Käufern bis heute eine Summe Geldes zu unserem ganz völligen Begnügen eingenommen und empfangen, hierauf soll und mag Andreas Teisinger und seine Hausfrau, all ihre Erben und Nachkommen den Weinzehnt in ewige Zeit innehaben, seinen Nutzen genießen, gebrauchen, verkaufen, tun und lassen mögen und sollen wie es landesüblich ist, dies zur wahren Verkündigung haben wir mit besonderem Fleiß den edlen und rechten Veit Erlinger, fürstlicher Landrichter zu Landau gebeten, diesen Brief mit seinem Insiegel zu bestätigen. Zeugen Peter Paumgartner zu Ottering und Hanns Puhler aus der Bruderschaft Sölden daselbst. Gegeben und Geschehen am siebzehnten Februar im Jahr Fünfzehnhundertzweiundsiebzig.[31]
Im Original der Urkunde heißt der Ort, in dem die Käufer Andreas und Anna Teisinger beheimatet sind wolckhenstal, was mit „Wackerstall“ übersetzt wird.[32] Zur Einöde Wackerstall weiß Expositus Brunner 1857 im Manuskript zur Pfarrchronik Leiblfing zu berichten: sie entstand vor ungefähr 60 Jahren,[33] also um 1795. Dieses Wackerstall bei Leiblfing gibt es also zur Zeit von Wolfgang Sträsmüllner noch nicht. Wackerstall bei Mengkofen, der Wohnort der Eheleute Teisinger, existert gemäß der Verkaufsurkunde dagegen bereits 1572.
Wolfgang Sträsmüllner ist aber nicht der erste Müller auf der Straßmühle, die – wie oben erwähnt – bereits 1511 im Häuserverzeichnis von Leiblfing aufgeführt wird. Seine Vorgänger konnten jedoch in keinem Archiv gefunden werden. Aufgrund des gleichen Namens seines möglichen Urgroßvaters aus Aiterhofen, der die dortige Straßmühle verkauft hatte, kann aber vermutet werden, dass sein Großvater oder sein Vater aus Aiterhofen nach Leiblfing gezogen ist und die dortige Mühle übernommen hat. Wahrscheinlich sind seine Vorfahren die Namensgeber beider Mühlen.
Georg Auer
Georgy Auer wird in den frühesten Kirchenmatrikeln von Leiblfing im Jahr 1602 als Pate des Sohnes von Martin Wächler und dessen Ehefrau erwähnt.[34] Wegen Löchern im Papier ist das genaue Datum nicht zu erkennen, der Vorname des Täuflings wird nicht ausdrücklich erwähnt. Vermutlich ist er auf den Vornamen seines Taufpaten Georg getauft worden. Aus dem gleichen Jahr gibt es einen Taufeintrag für Maria, die Tochter des Bauern Stephan Vilsmair und dessen Frau Barbara aus Seibersdorf. Bei dieser Taufe am 18. Januar 1602 ist Barbara, Ehefrau von Georg Auer Müller auf der Sträßmill[35] die Taufpatin.
Am 10.3.1602 wird Barbara, die Tochter von Georg Auer, molitoris auf D Sträßmill,[36] in Leiblfing getauft. Die Trauungsmatrikel Leibelfing beginnt mit dem Jahr 1601, darin ist eine Heirat von Georg Auer nicht verzeichnet. Entweder hat er vorher geheiratet, oder in einer anderen Pfarrei. Am 14.12.1604 fungiert Georg Auer nochmals als Taufpate, und zwar bei Thomas Vilsmair, Sohn des vorerwähnten Stephan Vilsmair und dessen Ehefrau Barbara. Georg Auer wird in diesem Eintrag als molitor auf der Sträßmill[37] bezeichnet.
In der Pfarrchronik Leiblfing wird Georg Auer als Müller auf der Straßmühle für 1622 genannt.[38] Dies ist sicher nicht der Beginn seiner Tätigkeit als Müller auf der Straßmühle. Aufgrund der Standesbezeichnung im Taufeintrag seiner Tochter Barbara, als Müller auf Straßmühle, ist eher davon auszugehen, dass er die Straßmühle bereits vor 1602 übernommen hat.
Drei Gerichtsakten aus dem Jahr 1618 im Staatsarchiv Landshut mit Georg Auers Klagen vor dem Gericht Straubing und Leonsberg gegen die Gemeinde Leiblfing zeigen ebenfalls, dass er bereits vor 1622 Müller auf Straßmühle ist. Darin geht es a) um ein Fahrtrecht,[39] b) um eine Wiese[40] und c) um eine strittige Wegereparatur.[41] Im Jahr 1619 verklagt ihn die Gemeinde Leiblfing ihrerseits wegen Räumung der Brunnkicken [= Brunnenquelle].[42] In diesen vier Gerichtsakten aus der Zeit des beginnenden Dreißigjährigen Krieges, wird Georg Auer als Müller auf Straßmühle bezeichnet. Die anscheinend unvollständige Gerichtsakte von 1619 enthält mehrseitige Schriftsätze, in denen sich die Gemeinde Leiblfing gegen eine sie belastende richterliche Verfügung vom 6. August 1619 u. a. mit dem Argument wehrt, die Räumung der Brunnenquelle sei von altershero[43] Verpflichtung der Müller von Straßmühle. Eine Gegenäußerung von Georg Auer, wie auch ein Gerichtsbeschluss in dieser Sache fehlen aber. Während die Gerichtsakten wegen einer strittigen Wiese und einer Wegereparatur jeweils etwa 100 Seiten umfassen, ist die wegen des Streites um ein Fahrtrecht nur vier Seiten stark. Darin wird im Bchaidt des Landgerichtes ausgeführt, dass Sträsmüller dem Müller von der Rothmühle gestatten muss, durch seine Felder zu fahren, wenn es der Weg entlang der Aitrach nicht erlaubt, wie es von alter herkommen[44] gebräuchlich ist. Die Vncossen werden geteilt, aber das bschaw gelt soll Sträsmüller allein abrichten.[45]
Wolfgang Auer
Für den 4.10.1623 findet sich in der Kirchenmatrikel Leiblfing der Heiratseintrag von Wolfgangus Auer filius Georgy Auers auf der Sträsmil […] cum Margaretha filia Stephanni […],[46] wobei der Familienname des Brautvaters schwer zu entziffern ist. Es handelt sich demnach um den Sohn von Georg Auer und es ist anzunehmen, dass er mit seiner Heirat die Straßmühle von seinem Vater übernimmt. Der Taufeintrag für Wolfgangs Tochter Eva vom 23.7.1624 belegt, dass er zumindest während der Anfangszeit des Dreißigjährigen Krieges Müller auf Straßmühle ist.[47]
Wie es ihm und seiner Familie während des Dreißigjährigen Krieges und insbesondere beim Schwedeneinfall in der Leiblfinger Gegend im Jahr 1633 ergeht, ist nicht überliefert. Unbeschadet werden sie eher nicht geblieben sein, denn insbesondere die Zivilbevölkerung leidet sehr in diesem „Schwedenkrieg“ und muss zudem die Kriegskosten tragen. Dazu schreibt der Chronist der Pfarrei Leiblfing:
Schon vor dem Schwedenkriege scheint sich Bayern auf einen baldigen Krieg gefasst gemacht zu haben, da es jetzt schon die nötigen Kriegsgelder sammelte. Denn von 1607 an wurde in der Kirche zu Hailing ein Opferstock errichtet, in den für die Landsknechte –so hießen damals die Soldaten –vom Volke eingelegt wurde. Von 1621-1631 sind in Hailing allein über 16 fl eingelegt worden. Solche Opferstöcke für die Soldaten, werden wohl auch in anderen Kirchen errichtet worden sein. Die Kirchen selbst wurden erst im Laufe des Krieges zur Zahlung von Kriegssteuern herangezogen. So musste Hailing „den zehnten Teil von allem Interesse“ drei Jahre hindurch bezahlen, im Jahre 1643 z. B. 6 fl.[48]
Exkurs: Der „Schwedenkrieg“
Im Jahr 1618 beginnt der Dreißigjährige Krieg, der bis 1648 dauert. Mit Schwedenkrieg bezeichnet man die Phase des Dreißigjährigen Krieges ab 1630, in der Gustav II. Adolf von Schweden in den Krieg eingriff. Ende 1635 beendete der Prager Frieden diese Phase. Allerdings kämpften die Schweden danach weiter als Teil einer Koalition mit Frankreich, weswegen man diese weitere Phase als Schwedisch-Französischen Krieg bezeichnet.[49] Auch Leiblfing und Umgebung werden von schwedischen Truppen heimgesucht. Dazu schreibt der Verfasser der Pfarrchronik von Leiblfing:
Der Schwedenkrieg selbst spielte in hiesiger Gegend dreimal, wovon besonders der erste Einfall vom November 1633 bis April 1634, und der letzte, vom Jahr 1648 in den Pfarrschriften erwähnt wird. Nur ein wichtiges Kriegsereignis fiel während dieses 30 Jahre dauernden Krieges in der Pfarrei Leiblfing selbst vor.[50]
Unter Berufung auf den damaligen Straubinger Stadt-Physiker Heigl als Augenzeuge dieses unglücklichen Vorfalles[51] schrieb Ritter von Mußinan 1816 über das Kriegsereignis von 1648: Sogar ereignete sich der Unglücksfall, daß am 2. August der Herzog Ulrich von Würtemberg, in der Leiblfinger Waldung gefangen genommen wurde, und der Oberst Druckmiller Mühe genug hatte, sich mit der Flucht zu retten; denn die Schweden hatten in diesem Walde, 3000 Mann an der Zahl, einen Hinterhalt angelegt; daher 600 Reiter des Herzogs theils getödtet, theils vermißt wurden; nur 300 derselben kamen auf ihrer Flucht spornstreichs zu Straubing angeritten.[52]
Auch den Protestanten Puffendorf einen schwedischen Geschichtschreiber ließ Mußinan zu Wort kommen, indem er aus dessen 20. Buche §. 34. S. 79 zitierte: Eine wichtige That aber hatte Wrangel dadurch unternommen, daß er mit einigen Eskadronen Kavallerie bei Dingölfing über die Isar ging, und auf dem anderen Ufer dieses Flusses einen Streifzug bis nach Landau vornahm, um das feindliche Lager und die Brücke daselbst zu rekognosciren. Kaum war er anderthalb Meilen weit vorgerückt, als Druckmiller, welcher den Tag zuvor sich durch die Wälder mit 1500 Mann Kavallerie bis gegen Dingolfing herauf geschlichen hatte, um die fouragierenden Schweden aufzuheben, unvermuthet einen Anfall auf ihn machte. Doch weil dieser baierische Anführer kurz zuvor durch Gefangene in Erfahrung gebracht hatte, daß die Schweden stärker seyen, so nahm er ohne weiters, unter dem Schirme der Wälder, die Flucht. Die meisten von seinen Leuten flohen nach Straubing, die übrigen zerstreuten sich, der eine dahin, der andere dorthin. Die Schweden setzten ihnen jedoch hitzig nach, und hieben ihrer mehrere darnieder. Ulrich, Herzog von Würtemberg, General-Wachtmeister bei dem Kurfürsten von Baiern, wurde mit 2 Rittmeistern, mit eben so viel Korporalen, dann einem Standartführer und 200 Gemeinen, zu welchen noch 200 gesattelte Pferde kamen, gefangen genommen.[53]
In der Pfarrchronik Leiblfing ist weiter zu lesen: Dass jenes Reitertreffen auf der Hochstraße sich wirklich zugetragen, bestätigen die vielen Hufeisen, Sporen und Waffen, die in jener Gegend schon gefunden wurden. Noch im nämlichen Jahre wurde der Krieg durch den Westfälischen Frieden beendigt. Wie aus den Kirchenrechnungen zu ersehen, hausten auch in dieser Gegend die Schweden schrecklich. Aus Furcht vor den ihnen drohenden grausamen Martern ließen die Leute oft ihr ganzes Hab und Gut im Stich und flohen in die Wälder, oder in die nächstgelegene befestigte Stadt. Bekannt ist ja der Schwedentrunk, wo den unglücklichen Opfern mit Gewalt der Mund geöffnet und ihnen verschiedener Unrat hinuntergegossen wurde, bis der Bauch anschwoll. Auch die Geistlichen wurden von den feindlichen Truppen nicht verschont.[54]
Mühlen sind für die kriegsführenden Schweden ein bevorzugtes Ziel für Plünderungen und Zerstörungen mit der Folge, dass die Müller keine Steuern mehr zahlen können und die Landesherren mangels Steuereinnahmen unter finanziellen Druck geraten. Es scheint aber so, dass die Straßmühle im Dreißigjährigen Krieg nicht zerstört wird, ansonsten hätten es die Chronisten beim Kriegsereignis in deren Nähe am 2.8.1648 sicher berichtet.
Georg Gerbel
Die erste Erwähnung von Georgy Görbel findet sich im Taufeintrag des Sohnes Johannes vom 15.11.1636.[55] Am 18.7.1641 heiratet Gierg Gerbl auf der Straßmühl, vermutlich als Witwer Maria Holzleitner aus Ostermiething, das damals zu Bayern gehört, heute zu Oberösterreich und vom damaligen Pfarrer im Kirchenbucheintrag als bei Burghausen gelegen bezeichnet wird (Abb. 9). Maria Holzleitner ist am 13.8.1603 geboren,[56] bei ihrer Heirat also 38 Jahre alt. Ihre Mutter heißt Barbara.[57]
Interessant ist auch der Vermerk des Pfarrers im Kirchenbucheintrag. Den 18. July vor den Soldaten hat sich einsegnen lassen Gierg Gerbl auf der Sträsmil … mit Maria, Tochter des Leonhard Holzleitners aus der Pfarrei Ostermiething. Die Heirat findet mitten im Dreißigjährigen Krieg statt. Vielleicht sind die Soldaten Trauzeugen? Die Übernahme der Mühle – wahrscheinlich von Wolfgang Auer – erfolgt wohl auch in diesem Fall mit der Heirat 1641.
Georg Holzleitner
Im Heiratseintrag der Tochter Margaretha vom 26.5.1656 mit Adam Schmit (Abb. 10) wird für Georgy Holzleitner, Margarethas Vater, nur der Wohnort Straßmühle angegeben, nicht aber sein Beruf.[59] Der Ortsname liest sich in diesem Kirchenbucheintrag zwar ostermetting, gemeint sein kann aber nur Ostermiething, was durch den Zusatz filßhuetter gericht deutlich wird. Damit ist nämlich Wildshut gemeint, welches unweit von Ostermiething im heutigen Oberösterreich liegt. In Wikipedia ist zu Wildshut u. a. zu lesen: Das „purkchstal Wilczhut“ wird so zwischen 1402 und 1409 Sitz des Pfleg- (Land-) Gerichtes, das bis zum Jahr 2002 bestanden hat.[60] Demnach stammte der Bräutigam Adam Schmit – wie Maria Holzleitner, die Tochter des Leonhard Holzleitner und Ehefrau von Georg Gerbl – aus Ostermiething. Trauzeugen sind Jacob Lederer, Thomas Holzleitner, Hanß Heher und Hanß Holzleitner.
Dies ist der einzige gefundene Eintrag zu Georg Holzleitner in der Kirchenmatrikel Leiblfing. Trotzdem darf angenommen werden, dass Georg Holzleitner bis 1651 Müller auf Straßmühle ist und außer Margaretha mindestens ein weiteres Kind, nämlich den Sohn Thomas hat. Der als Trauzeuge bei Thomas Holzleitners Heirat im Jahr 1651 und bei der Heirat von Adam Schmit mit Margaretha Holzleitner am 26.5.1656 genannte Hanß Holzleitner ist vermutlich ein weiterer Sohn von Georg Holzleitner. Der hätte dann die Kinder Thomas, Margaretha und Hanß.
Thomas Holzleitner
Direkt nach 1622 Georg Auer, wird in der Pfarrchronik Leiblfing für das Jahr 1660 Thomas Holzleitner[62] als Müller auf Straßmühle aufgeführt. Die zeitlich dazwischen tätigen Müller Wolfgang Auer, Georg Gerbel und Georg Holzleitner auf Straßmühle werden dort nicht erwähnt, sind aber durch die entsprechenden Kirchenbucheinträge nachgewiesen. Thomas Holzleittner heiratet am 22.2.1651 in erster Ehe Rosina Walschlagerin, die Tochter des Georg Walschlager aus Hailing. Einer der Trauzeugen ist wiederum Hanß Holzleitner.[63] In diesem Heiratseintrag wird Thomas Holzleitner als molitor auf D Sträßmill[64] bezeichnet (Abb. 11). Es darf angenommen werden, dass Thomas Holzleitner die Straßmühle bei seiner Heirat 1651 von seinem Vater Georg übernommen hat, da solche Übergaben an den Sohn üblicherweise bei dessen Heirat erfolgten.
In zweiter Ehe heiratet Thomas Holzleitner am 15.5.1673 Margaretha Reiff, eine Tochter des Bauern Sebastian Reiff und dessen Frau Magdalena. In der Kirchenmatrikel von Leiblfing findet sich für den 6. April 1674 der Taufeintrag für Walpurga filia leg. Thomae Holtzleitnerß molitoris ni D Strasmill,[66] also für Walburga, die legitime Tochter von Thomas Holzleitner, des Müllers von Straßmühle (Abb. 12).
Stephan Roth
Stephani Rott wird im Taufeintrag für seinen Sohn Andreas vom 14.11.1683 als molitoris ibidem, also als hiesiger Müller bezeichnet.[68] Geboren ist Andreas in Straßmühle, wie seine 12 Jahre jüngere Schwester Catharina. Beide Kinder werden in der Pfarrkirche Leiblfing getauft.
Vermutlich hat Stephan Roth die Mühle von Thomas Holzleitner erworben und eine weitere Vermutung ist die, dass Stephan Roth aus der benachbarten Rothmühle stammt, die heute noch existiert.
Die Mutter der beiden Kinder Andreas und Catharina heißt Margarethe. Nachdem ihr Mann Stephan Roth am 1.12.1701 verstirbt,[72] heiratet Margarethe Roth, deren Geburtsname nicht bekannt ist, am 6.2.1702 in Leiblfing Georg Reisbeck. Mit ihm hat sie keine weiteren Kinder und verstirbt am 5.3.1722 in Straßmühle.[73]
Georg Reisbeck I.
Georg Reisbeck soll um 1675 geboren sein. In den Kirchenbüchern von Leiblfing ist in dieser Zeit jedoch kein Taufeintrag für ihn zu finden, wohl aber spätere Heiratseinträge. Möglicherweise haben seine Eltern nicht auf Straßmühle gewohnt. Sein Vater hieß Peter, seine Mutter Apolonia. Petri Reisbek I. ist der älteste in der Familienforschung Reisbeck gefundene Ahn. Leider ist außer der Bezeichnung Molitoris aufm Haus nichts weiter über ihn bekannt. Der Familienname wird in den verschiedenen Kirchenmatrikeln mal Reißbeks, Reispeckh, Reispeck, Reisböck, Reischbeck oder auch Reyschpeck geschrieben. Ausgehend vom Sprachgebrauch, in dem „-beck“ die bayerische Form von „-bach“ ist,[74] kann vermutet werden, dass der Familienname Reisbeck aus Reisbach stammt.
Georgy Reispeckh I. heiratet am 6.2.1702 in Leiblfing zunächst die Witwe Margaretha Roth. Aus diesem Trauungseintrag stammt die Bezeichnung für seinen Vater Peter als Molitoris aufm Haus und der Vorname von dessen Ehefrau Apolonia.[75]
Bereits zwei Monate nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet Georg Reispeckh I. am 19.5.1722 Walburga Reissinger aus Rainting. Mit seiner zweiten Ehefrau hat Georg Reispeckh I. mindestens zwei Söhne, nämlich Bartholomäus und Franz.
Bartholomäus Reisbeck I.
Bartholomaeus Reispeckh I., geb. am 10.3.1723 in Straßmühle, übernimmt die Straßmühle 1751 und heiratet am 25.5.1751 Maria Kerscher [* 1735; † 4.4.1805] in Leiblfing. Mit seiner Frau hat er fünf Kinder und verstirbt am 16.9.1797 in Straßmühle. Sein vier Jahre jüngerer Bruder Franz, geb. am 26.3.1727, zieht um 1755 nach Wallersdorf, heiratet dort am 10.5.1758 Anna Greiner, in zweiter Ehe am 14.6.1763 Katharina Waas und begründet damit den Familienzweig Reisbeck in Wallersdorf, wo er am 12.6.1787 verstirbt.
Peter Johannes Reisbeck II.
Joannes Petrus Reispöckh II. [* 31.1.1764, † 2.7.1840] ist der ältere Sohn von Bartholomäus Reispeckh I. und dessen Ehefrau Maria, geb. Kerscher.
Er hat die Geschwister Anna Maria [* 15.6.1765], Bartholomäus II. [* 13.7.1766], Georg II. [* 13.2.1768] und Elisabeth [* 13.11.1769], die wie er in Straßmühle geboren und in Leiblfing getauft sind. Peter II. übernimmt die Straßmühle von seinem Vater, evtl. im Jahr 1797, in welchem er am 19. November in Leiblfing Anna Maria Bergmayer heiratet.
Aus dieser Ehe sind vierzehn Kinder hervor gegangen. Das älteste Kind, Anna Maria, ist am 17.10.1798 geboren. Es folgen Catharina am 22.11.1799, Lorenz I. am 9.7.1801, Theresia am 2.10.1802, Margaretha am 9.12.1803, Anna am 28.12.1905, Joseph am 29.8.1806, die Zwillinge Magdalena und Franziska am 2.7.1808, Maria, die noch am Tag ihrer Geburt am 4.9.1809 verstirbt, Walburga am 8.12.1810, Peter III. am 7.7.1812, Maria Agnes am 21.12.1814, die ebenfalls noch am Tag ihrer Geburt stirbt und Bartholomäus III., der am 30.7.1816, wie seine Geschwister, in Straßmühle geboren wird.[82]
Lorenz Reisbeck I.
Laurentius Reisbeck I. ist der ältere Sohn von Peter Reisbeck und Anna, geb. Bergmayer. Am 25.8.1841 heiratet er Anna Maria Zeißlmeier [* 17.10.1816, † 5.12.1882] aus Holzbuch bei Landau. Da deren Familienname in früheren Familienchroniken „Christlmeier“ geschrieben wurde, war sie schwer zu finden. Erst ihr Geburts- und Taufeintrag in der Taufmatrikel Ottering[84] brachte zusammen mit dem Trauungseintrag in der Trauungsmatrikel Leiblfing[85] eine späte Bestätigung des Familiennamens.
Lorenz I. Reisbeck führt die Straßmühle weiter und hat mit seiner Frau Maria 6 Kinder, nämlich Lorenz II. [* 22.7.1842 † 25. 3.1908], Joseph I. [* 13.6.1846, † 12.4.1921], Maria [* 6.9.1848, † 21.7.1925], Katharina I. [* 14.7.1850, † 16.1.1855], Franziska [* 16.3. 1852], und Katharina II. [* 8.6.1855], die alle in Straßmühle geboren werden. Maria heiratet am 22.7.1872 Johann Nißl in Leiblfing, Franziska heiratet Franz Kerl und Katharina II. heiratet am 7.10.1878 Jakob Schmidmeier aus Obersunzing. Am 17.7.1881 verstirbt deren Vater Lorenz I. in Straßmühle kurz nach seinem 80. Geburtstag, seine Frau Maria ein Jahr später am 5.12.1882.[86]
Lorenz I. Reisbecks 15 Jahre jüngerer Bruder Bartholomäus III. wird Gärtner und geht um 1840 nach Straubing. Dort heiratet er am 27.11.1843 Maria Loichinger [* 26.3.1817, † 11.11.1885] aus Oberwalting, mit der er die Söhne Josef III. [* 14.3.1844, † Nov. 1896] und Karl I. [* 20.10.1854, † 29.9.1906] hat, die als Erwachsene je ein Cigarren- und Spezereiwaren-Geschäft in der Steinergasse in Straubing betreiben.[87]
Lorenz Reisbeck II.
Der älteste Sohn von Lorenz I. Reisbeck und dessen Frau Maria, geb. Zeißlmeier, der wie sein Vater auf den Namen Lorenz [* 22.7.1842, † 25.3.1908] getauft wird, erlernt in der elterlichen Mühle das Müllerhandwerk, nachdem er wegen zu hoher Losnummer dem Einzug ins Militär entkommen ist.[88]
Ob er als ältester Sohn zunächst die Straßmühle von seinem Vater übernimmt, oder direkt sein jüngerer Bruder Joseph, kann aus den vorhandenen Unterlagen nicht erschlossen werden. Jedenfalls heiratet Lorenz II. 1875 in Altfalterloh ein. Im gleichen Jahr, in dem er Maria Niebauer [* 16.10.1855, † 16.12.1920] heiratet, übernimmt er die dortige Mühle der Schwiegereltern Michael Niebauer [* 23.9.1814, † 14.9.1872] und dessen Frau Maria, geb. Magerl [* 1824,
† 10.1.1862].[90] Lorenz II. Reisbeck bringt ein Heiratsgut von 4000 Gulden mit in die Ehe, sowie den Namen Reisbeck nach Altfalterloh.[91] Vermutlich hat er sich „auszahlen“ lassen, als sein jüngerer Bruder Josef die Straßmühle übernimmt oder er hat sie ihm verkauft. In zweiter Ehe heiratet er Maria Schmidtbauer am 28.5.1862.[92]
Joseph Reisbeck I.
Joseph Reisbäck I. ist der am 13.7.1846 in Straßmühle zweitgeborene Sohn von Lorenz Reisbeck I. und dessen Ehefrau Maria, geb. Zeißlmeier. Er übernimmt die elterliche Mühle, möglicherweise von seinem älteren Bruder Lorenz II.
Er heiratet am 27.10.1874 in Leiblfing Maria Bäuml [* 15.8.1855, † 15.10.1921] aus Obermotzing und hat mit ihr 10 Kinder, die alle in Straßmühle geboren sind. Sie heißen Joseph [* 20.6.1876], Mathias [* 28.6.1877], Johann
[* 8.11.1878], Anna [* 3.2.1880], Maria [* 6.4.1881], Anna [* 24.11.1882, † 1.6.1972], Georg III. [* 8.11.1883], Theresia [* 30.11.1884; † 28.12.1884], Rosa [* 25.8.1886] und Franziska [* 3.4.1888].[93] Bei allen Kindern ist die Taufpatin Anna Obermeier Ökonomensgattin in Straubing.[94] Ausweislich einiger Nachträge in den Taufeinträgen heiratet Joseph am 16.12.1920 in Ergoldsbach die Witwe Maria Biberger, Johann am 26.7.1913 Anna Dandl, Georg III. am 4.10.1922 in Leiblfing Mathilde Schindlbeck und Franziska am 12.1.1920 Michael Hutzl in Hailing.[95]Über eine der anderen Töchter weiß Christina Reisbeck, eine Ururenkelin von Joseph I. und Maria Reisbeck, geb. Bäuml, zu berichten: Was ich weiß ist, dass mein Ururgroßvater und seine Frau eine Tochter hatten, die geheiratet hat aber dann verstorben ist, woraufhin der Mann viel Geld von meinen Ururgroßeltern verlangte, die in Straßmühle wohnten. Daraufhin mussten diese viel verkaufen und entschieden sich, das Anwesen in Kaltenbrunn zu kaufen und Straßmühle zu verkaufen. In Kaltenbrunn war davor ein Moosburger, der wollte aber nach Amerika, ist dann auch nach dem Verkauf nach Amerika gezogen. Diese Geschichte hat mir meine Oma erzählt.[97]
Leider wissen weder Christina Reisbeck, noch ihre Großmutter Hildegard, geb. Weinberger, um welche der Töchter es sich handelte, oder wo diese geheiratet hatte. Wenn sich das Geschehen um 1903 abgespielt hatte, kämen die am 3.2.1880 geborene ältere Anna, oder Maria in Frage. Die am 24.11.1882 geborene jüngere Anna war nämlich nach Auskunft des Leiblfinger Gemeindearchivs mit 90 Jahren in Ergoldsbach verstorben.[98] Mangels Heirats- oder Sterbeort der betreffenden Tochter und/oder Name des Ehemannes, ist eine weitere Eingrenzung nicht möglich. Die aus den historischen Standesamtsunterlagen vom Gemeindearchiv Leiblfing, übersandten Kopien von Geburtsurkunden führten für die beiden in Frage kommenden Töchter leider nicht weiter.[99]
Am 14.7.1904 verkauft Josef I. Reissbeck die Straßmühle an Johann Kammermeier und lässt sich als Bauer in Kaltenbrunn nieder.[100] Am 12.4. und 5.10.1921 versterben Joseph I. Reissbeck und Maria, geb. Bäuml in Kaltenbrunn. Den Hof übernimmt deren jüngster Sohn Georg III. [* 8.11.1883, † 17.4.1965], danach der Enkelsohn Georg IV. [* 22.3. 1926, † 13.3.2015], später der Urenkel Georg V. [* 29.6.1960], Vater der vorerwähnten Christina Reisbeck, der heute noch den Hof mit seiner Familie bewirtschaftet.
Johann Kammermeier II.
Johann Baptist Kammermeier II. ist am 20.6.1876 in Haidersberg, nordwestlich von Leiblfing, geboren worden. Sein Vater ist Johann Kammermeier I., seine Mutter Katharina, geb. Geier, sie stammt aus Siffelbrunn. In Haidersberg betreibt Johann Kammermeier II. eine Sägemühle und erwirbt die Straßmühle samt landwirtschaftlichem Betrieb am 14.7.1904 von Josef Reisbeck I. Drei Wochen nach dem Erwerb der Straßmühle heiratet Johann Kammermeier II. am 8.8.1904 Rosalia Zollner in Leiblfing, die am 30.11.1883 in Puchhausen geboren und am 1.12.1883 in Seibersdorf getauft ist. Ihre Eltern sind Johann Zollner, Bauer aus Seibersdorf und Theres, geb. Zellner.
Mit Rosalia I., geb. Zollner hat Johann Kammermeier II. 8 Kinder: Johann III., geb. 1.12.1905 ertrinkt am 12.4.1907 mit knapp 1 ½ Jahren. Karl, am 3.4.1907 geboren, wird Müller. Johann IV. wird am 7.9.1909 geboren, er fällt im 2. WK in Jugoslawien. Anna wird am 29.1.1912 geboren und verstirbt am 8.2.1990. Josef, am 11.8.1913 geboren, wird ebenfalls Müller und verstirbt am 17.1.1996. Rosalia II., geb. am 22.10.1914, heiratet den Malermeister Franz Deckert aus Leiblfing. Mit ihm hat sie die Tochter Rosa, geb. am 23.10.1936, welche am 20.5.1958 Otto Presl heiratet. Rosalia II. verstarb am 18.4.1961 mit 46 Jahren. Heribert, am 27.2.1920 geboren, fiel 1945 in Pommern. Alfred, der Jüngste wird am 13.11.1921 geboren und übernimmt 1951 den landwirtschaftlichen Betrieb von seinem Vater.[106] Am 26.11.1947 verstirbt Rosalia Kammermeier I., geb. Zollner in Straßmühle.
In der „Heimatzeitung“ von 1960 steht zu Johann Kammermeiers II. 84. Geburtstag zu lesen: Bis zum Jahre 1924 führte er neben seinem 50 Tagwerk großen landwirtschaftlichen Besitz auch den Mühlenbetrieb weiter.[108] Demnach wird der Mühlenbetrieb 1924 eingestellt. Johann Kammermeier II. verstirbt am 12.8.1960.[109]
Alfred Kammermeier
Der jüngste Sohn Alfred von Johann II. Kammermeier heiratet am 19.10.1949 Therese Hirtreiter und übernimmt 1951 den landwirtschaftlichen Betrieb Straßmühle.
Vom ehemaligen Mühlengebäude gibt es nur noch ein unscharfes Foto von 1952, von Westen nach Osten fotografiert. Es ist das zweite Gebäude von links (Abb. 31) mit zwei charakteristischen Rundbögen in der Grundmauer, durch die wahrscheinlich das Wasser für das Mühlrad geflossen ist. Die Aitrach fließt westlich an der Mühle vorbei. Als Mühle wird das Gebäude aber nur bis 1924 genutzt. Das ehemalige Mühlengebäude wird nach 1952 zu einem Schweinestall umgebaut und am 13.2.1974 abgerissen, um dem Anbau eines Wohnhauses Platz zu machen.[111]
Alfred Kammermeier verstirbt am 11.5.1989. Da er mit seiner Frau keine Kinder hat, übergibt seine Witwe, Therese Kammermeier, geb. Hirtreiter, den Hof 2001 an ihren Neffen Franz Hirtreiter. Der wohnt dort mit seiner Familie und hat die landwirtschaftlichen Flächen an seinen Sohn Franz-Xaver Hirtreiter übergeben.[113]
Danksagung
Bei der Transkription der handschriftlich verfassten Verkaufsurkunde vom 17.2.1572 und eines Trauungseintrages in der Kirchenmatrikel Leiblfing vom 26.5.1656 hat mir Mykhailo Kikhtenko geholfen, wofür ich mich besonders bedanke! Jutta Schinharl, geb. Presl aus Leiblfing und Franz Hirtreiter aus Straßmühle haben mir viele Daten sowie Fotos zur Straßmühle überlassen, wofür ich ihnen ebenfalls danke! Robert Lang gab mir die Hinweise auf die Straßmühle in Aiterhofen, die Software Transkribus und auf drei weitere Müller der Straßmühle in Leiblfing. Der Bürgermeister von Aiterhofen, Adalbert Hösl, überließ mir freundlicherweise eine Ortschronik mit Aufzeichnungen über die dortigen Mühlen. Leo Heinrich, der Pfarrer von Leiblfing schickte mir nach meinem Aufruf im Landkreisteil des Straubinger Tagblattes spontan eine von Alfons Gareis 2020 neu aufgelegte Version der Pfarrchronik Leiblfing. Ihnen allen danke ich ebenso wie Christine Berleb und Sabrina Kerscher von der Gemeindeverwaltung Leiblfing für ihre freundlichen Hilfen!
Anhang
Daten der Mühlenbesitzer
1) Wolfgang Sträsmüllner II., Müller. Wahrscheinlich Enkel oder Urenkel von Wolfgang Straßmüllner I., Kanzler des Klosters Prüfening und Besitzer/Verkäufer der Straßmühle in Aiterhofen. Straßmüllner II. verkauft am 17.2.1572 u.a. seinen Weinzehnt bei Ottering an die Eheleute Anna und Andreas Teisinger aus Wackerstall. ꭃ Anna.
2) Georg Auer, Müller seit mindestens 1602. Verklagt 1618 dreimal die Gemeinde Leiblfing und wird 1619 von ihr verklagt. ꭃ Barbara. Tochter: Barbara * 10.3.1602 Straßmühle.
3) Wolfgang Auer, lt. Taufeintrag für seine Tochter Eva vom 23.7.1624 Müller auf Straßmühle in der Anfangszeit des Dreißigjährigen Krieges. Übernahme der Mühle vom Vater wohl mit ꭃ 4.10.1623 Margaretha.
4) Georg Gerbel, Müller. Sohn Johannes * 15.11.1636. ꭃ II. 18.7.1641 Maria Holzleitner aus Obermiething. Übernahme der Mühle von Wolfgang Auer wohl mit Heirat 1641.
5) Georg Holzleitner, Müller. Tochter: Margaretha, ꭃ 26.5.1656 Leiblfing Adam Schmit.
6) Thomas Holzleitner, Müller. ꭃ I. 22.2.1651 Leiblfing Rosina Walschlager. ꭃ II. 15.5.1673 Leiblfing Margaretha Reiff. Tochter: Walburga * 6.4.1674 Straßmühle.
7) Stephan Roth, Müller um 1683. ꭃ Margaretha. Kinder: Andreas * 14.11.1683 und Catharina * 24.11.1695.
8) Georg Reispeckh, * um 1675, Müller. ꭃ I. 6.2.1702 Leiblfing Margaretha Roth (Witwe von Stephan Roth),
† 5.3.1722 Straßmühle. ꭃ II. 19.5.1722 Leiblfing Walburga Reissinger. 2 Söhne.
9) Bartholomäus Reispeckh I., * 10.3.1723 Straßmühle, Müller, † 16.9.1797 Straßmühle. ꭃ Maria Kerscher
* 1735, † 4.4.1805 Straßmühle. 5 Kinder.
10) Peter Johannes Reispöckh II., * 31.1.1764 Straßmühle, Müller, † 2.7.1840 Straßmühle. Übernimmt 1797 die Straßmühle. ꭃ 19.11.1797 Leiblfing Anna Maria Bergmayer, * 1772 Leiblfing, † 9.12.1840 Straßmühle. 14 Kinder.
11) Lorenz Reisbeck I., * 9.7.1801 Straßmühle, Müller, † 17.7.1881 Straßmühle. ꭃ 25.8.1841 Leiblfing Anna Maria Zeißlmeier * 17.10.1816 Holzbuch, † 5.12.1882 Straßmühle. 6 Kinder.
12) Lorenz Reisbeck II., * 22.7.1842 Straßmühle, † 25.3.1908 Altfalterloh, Müller. ꭃ 03.07.1875 Leiblfing Maria Niebauer. Erwirbt die Mühle in Altfalterloh durch Heirat von den Schwiegereltern Maria, geb. Magerl und Michael Niebauer.
13) Joseph Reisbäck I., * 13.7.1846 Straßmühle, Müller und Bauer, † 12.4.1921 Kaltenbrunn. Verkauft die Straßmühle am 14.7.1904 an Johann Kammermeier II. ꭃ 27.10.1874 Leiblfing Maria Bäuml * 15.8.1855 Obermotzing, † 15.10. 1921 Kaltenbrunn. 10 Kinder.
14) Johann Kammermeier II., * 20.6.1876 Haidersberg, Sägewerksbesitzer und Müller, † 12.8.1960 Straßmühle. Führt die Mühle neben dem landwirtschaftlichen Betrieb bis 1924 weiter. ꭃ 8.8.1904 Leiblfing Rosalia Zollner, * 30.11.1883 Puchhausen, † 26.11.1947 Straßmühle. 8 Kinder.
15) Alfred Kammermeier, * 13.11.1921 Straßmühle, † 11.5.1989 Straßmühle. Übernimmt 1951 als jüngster Sohn von Johann Kammermeier II. den landwirtschaftlichen Betrieb Straßmühle und baut das ehemalige Mühlengebäude zu einem Schweinestall um. Am 13.2.1974 wird das ehemalige Mühlengebäude abgerissen. ꭃ 19.10.1949 Leiblfing Therese Hirtreiter. Keine Kinder.
16) Franz Hirtreiter. Übernimmt den Hof 2001 von seiner Tante Therese Kammermeier, geb. Hirtreiter und übergibt die landwirtschaftlichen Flächen an seinen Sohn Franz-Xaver Hirtreiter. Wohnt mit seiner Familie in Straßmühle.
© 2025 by Gottfried Beicht M. A.
gottfriedbeicht@gmx.de
[1] Vgl. Beicht, Gottfried: Die Straßmühle bei Leiblfing und deren Müllerfamilien. Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde 88/2025, S. 99 bis 116.
[2] Vgl. Strohmeier, Johann: Kurzgefasste Geschichte der Pfarrei Leiblfing (Nieder-Bayern) – Nach der 1858 von Expositus Brunner von Schwimmbach verfaßten Chronik der Pfarrei Leiblfing, Bibliothek für Volks- und Heimatkunde, Sonderheft zu den „Deutschen Gauen“ 68, Kaufbeuren 1907 (= Pfarrchronik Leiblfing), S. 27.
[3] Gareis, Alfons: Geschichte Leiblfings, Jahresfacharbeit 1965/66. Abgedruckt auf der Internetseite der Gemeinde Leiblfing unter: https://www.leiblfing.de/geschichte-und-wappen. Einsichtnahme 1.11.2023. Alfons Gareis fasst darin die Pfarrchronik Leiblfing von 1907 (s. Fn. 2) zusammen. (=Facharbeit Gareis)
[4] Ebd.
[5] Vgl. ebd.
[6] Topographischer Atlas vom Königreich Bayern, Blatt Nr. 56, Straubing. Nachdruck Bayer. Landesvermessungsamt München 1984 (= Karte von 1825).
[7] Ebd.
[8] Zeller, Karl: Mitteilung vom 5.4.2024 in einer E-Mail an den Verfasser.
[9] Vgl. Beicht, Gottfried: Die Besitzer der Straßmühle in Aiterhofen. Gemeindezeitung Aiterhofen, Dezember 2024, S. 57 bis 58.
[10] Ausschnitt aus der topografischen Karte von 1834. Aus dem BayernAtlas unter: https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/;?lang=de&topic=zeitr&bg Layer=historisch&E=758773.29&N=5408463.87&zoom=13&layers=KML%7C%7Chttps:%2F%2Fgeoportal.bayern.de%2Fbabackend%2Ffiles% 2Ff_3a23daa0-d4ff-11ec-bc2c-c12fcb87fb9e_ba07f912-139d-4657-8a00-d5bd37996652%7C%7Ctrue,zeitreihe_tk&time=1834&layers_timestamp=, 18341231 (= BayernAtlas 1834). Einsichtnahme 6.4.2024.
[11] Strohmeier, Johann: Pfarrchronik Leiblfing, S. 9.
[12] Ebd. S. 10.
[13] Ebd., Fn. 24.
[14] Ebd., S. 27 (Unterstreichung durch den Verfasser).
[15] Karte von 1825.
[16] Eisenmann, Joseph Anton und Hohn, Karl Friedrich: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern, oder alphabetische Beschreibung aller im Königreiche Bayern enthaltenen Kreise, Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Höfe, Schlösser, Einöden, Gebirge, vorzüglichen Berge und Waldungen, Gewässer usw. / 2. M – Z. Aus Bavarikon unter: https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB10801577?p=798&cq= Salbuch%20Stra%C3%9Fm%C3%BChle&lang=de. Einsichtnahme am 2.11.2023.
[17] Ebd.
[18] BayernAtlas 1834, unter: https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?topic=zeitr&lang=de&bgLayer=historisch&time=1834&layers=zeitreihe _tk&layerstimestamp=18341231&E=758698.58&N=5408521.41&zoom=12. Einsichtnahme 28.9.2023.
[19] Foto freundlicherweise von Jutta Schinharl aus Leiblfing überlassen.
[20] BayernAtlas 1834 unter: https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?topic=zeitr&lang=de&bgLayer=historisch&time=1834&layers=zeitreihe _tk&layers_timestamp=18341231&E=758698.58&N=5408521.41&zoom=12Einsichtnahme 28.9.2023.
[21] Strohmeier, Johann: Pfarrchronik Leiblfing, S. 5.
[22] Bayerisches Hauptstaatsarchiv (BayHStA), Kloster St. Emmeram Regensburg, Urkunde 2194 vom 7.2.1485.
[23] Ebd.
[24] Vgl. ebd.
[25] Vgl. ebd.
[26] BayHStA, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Bände 414, unter: https://dfg-viewer.de/show?tx_ dlf%5Bdouble%5D=0&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Fwww.gda.bayern.de%2Fmets%2F0924b199-50ec-4762-9e6b-0a3f462b5a8c&tx_dlf%5Bpage%5D=60&cHash=1a14c1a5d7fb902f73666757aa89c870.
[27] Ebd.
[28] BayHStA, Urkunde Nr. 3561 aus dem Kloster St. Emmeram Regensburg (= Urkunde 1572).
[29] Ebd.
[30] Vgl. ebd.
[31] Transkription der Handschrift mit Hilfe von Robert Lang und Mykhailo Kikhtenko, sowie Transkribus. Übersetzungsversuch ins Hochdeutsche durch den Verfasser.
[32] BayHStA: Urkunde 1572, Beschreibung des Archivales.
[33] Pfarrchronik Leiblfing S. 12.
[34] Vgl. Taufmatrikel Leiblfing 1599 bis 1695 S. 10 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing001/?pg=8. Einsichtnahme 6.3.2024.
[35] Ebd. S. 9.
[36] Vgl. ebd. S. 10.
[37] Ebd. S. 18.
[38] Vgl. Pfarrchronik Leiblfing, S. 27.
[39] Staatsarchiv Landshut (StALa), Regierung Straubing, A 3052.
[40] StALa, Regierung Straubing, A 3053.
[41] StALa, Regierung Straubing, A 3054.
[42] StALa, Regierung Straubing, A 3071.
[43] Ebd.
[44] StALa, Regierung Straubing, A 3052. [Bchaidt = Bescheid].
[45] Ebd. [Vncossen = Unkosten = Gerichtskosten? bschaw gelt = Essensgeld?].
[46] Taufmatrikel Leiblfing 1599 bis 1695 S. 307 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing001/?pg=162
[47] Vgl. Taufmatrikel Leiblfing 1599 bis 1695 S. 137 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing001/?pg=71
[48] Strohmeier, Johann: Pfarrchronik Leiblfing, S. 23.
[49] Antwort von ChatGPT auf eine Frage vom 13.7.2025
[50] Ebd. S. 24.
[51] Mußinan, Josef, Ritter von: Befestigung und Belagerung der baierischen Haupt=Stadt Straubing in den Jahren 1633, 1704 und 1742, Verlag Franz Joseph Lerno, Straubing 1816, S. 41.
[52] Ebd.
[53] Ebd. Fn. S. 42-43.
[54] Strohmeier, Johann: Pfarrchronik Leiblfing, S. 24.
[55] Vgl. https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing001/?pg=102.
[56] Vgl. Taufmatrikel Ostermiething unter: https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/ostermiething/101%252F01/?pg=128.
[57] Vgl. ebd.
[58] Trauungsmatrikel Leiblfing 1599 bis 1695 S. 341 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing001/?pg=180.
[59] Trauungsmatrikel Leiblfing 1599 bis 1695 S. 374 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing001/? pg=197
[60] https://de.wikipedia.org/wiki/Wildshut. Einsichtnahme 13.12.2024.
[61] Vgl. ebd.
[62] Strohmeier, Johann: Pfarrchronik Leiblfing, S. 27.
[63] Trauungsmatrikel Leiblfing 1599 bis 1695 S. 359 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing001/?pg=189. Einsichtnahme 10.3.2024.
[64] Ebd.
[65] Ebd.
[66] Taufmatrikel Leiblfing 1649 bis 1675, S. 186 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing002/?pg=98. Einsichtnahme 26.1.2024.
[67] Ebd.
[68] Vgl. Taumatrikel Leiblfing 1675 bis 1696 S. 152 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing003/?pg=35.
[69] Vgl. ebd.
[70] Ebd.
[71] BayernAtlas, unter: https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?topic=zeitr&lang=de&bgLayer=historisch&time=1834&layers=zeitreihe _tk&layerstimestamp=18341231&E=758698.58&N=5408521.41&zoom=12. Einsichtnahme 29.10.2023. Da die Rothmühle dort nicht namentlich erwähnt ist, hat der Verfasser sie mit rotem Pfeil markiert.
[72] Vgl. Kirchenmatrikel Leiblfing 1697 bis 1721 S. 581 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing004/? pg=292.
[73] Beerdigungsmatrikel Leiblfing 1721 bis 1756, S. 394 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/ Leiblfing005/?pg=200.
[74] Berchtold-Rettenbeck, Maike, Kreisheimatpflegerin in Dingolfing: „…im hiesigen Sprachgebrauch wird die Herkunft von Orten mit der Endung… -bach zum „-beck“ gewandelt.“ Erklärung in einer E-Mail v. 11.10.2022 an den Verfasser.
[75] Vgl. https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing004/?pg=212.
[76] Ebd.
[77] Trauungsmatrikel Leiblfing 1721 bis 1756 S. 250 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing005/?pg=128, Einsichtnahme am 17.8.2023.
[78] Taufmatrikel Leiblfing 1721 bis 1756 S. 31 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing005/?pg=31. Einsichtnahme 17.8.2023.
[79] Trauungsmatrikel Leiblfing 1721 bis 1756 S. 365 (121) unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing005/?pg=185. Einsichtnahme 17.8.2023.
[80] Taufmatrikel Leiblfing 1740 bis 1789 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing006/?pg=118. Einsichtnahme 17.8.2023.
[81] Trauungsmatrikel Leiblfing 1757 bis 1802 S. 164, unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing014/?pg=85. Einsichtnahme 17.8.2023.
[82] Alle Daten aus Taufmatrikel Leiblfing 1790 bis 1822, S. 109, 119, 134, 147, 196, 218, 258, 278, 303, 346, 404 und 456 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing007/?=pg. Einsichtnahme 3.3.2024.
[83] Taufmatrikel Leiblfing 1790 bis 1822 S. 134, unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing007/?pg=71. Einsichtnahme 17.8.2023.
[84] Vgl. Taufeintrag für Anna Maria Zeißlmeier vom 17.10.1816 in Taufmatrikel Ottering 1775 bis 1832 S. 412 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/ottering/Ottering007/?pg=212. Einsichtnahme 21.2.2024.
[85] Trauungsmatrikel Leiblfing 1802 bis 1855 S. 106, unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing015/?pg=105. Einsichtnahme 17.8.2023.
[86] Alle Daten aus Matrikel Leiblfing unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing009 bis -/Leiblfing016. Einsichtnahme 13.2.2024.
[87] Vgl. Beicht, Gottfried: Vier durch Heirat verbundene Häuser in Straubing. Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde 87/2024, S. 154 bis 182.
[88] Reisbeck, Maria: Abstammung der Familie Reisbeck, Altfalterloh 1994, S. 4.
[89] Taufmatrikel Leiblfing 1822 bis 1844 S. 200, unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing008/?pg=207. Einsichtnahme 17.8.2023.
[90] Vgl. Reisbeck, Maria: Abstammung der Familie Reisbeck, Altfalterloh 1994.
[91] Ebd.
[92] Trauungsmatrikel Leiblfing 1856 bis 1876 S. 26 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing016/?pg=27. Einsichtnahme 10.3.2024.
[93] Alle Geburtsdaten aus Taufmatrikel Leiblfing 1864 bis 1889 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leibl-fing010. Einsichtnahme 29.1.2024.
[94] Ebd.
[95] Vgl. ebd.
[96] Trauungsmatrikel Leiblfing 1856 bis 1908 S. 55 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing013/?pg=56. Einsichtnahme 17.8.2023.
[97] Reisbeck, Christina: E-Mail vom 6.10.2023 an den Verfasser. Die erwähnte Oma ist Hildegard Reisbeck, geb. Weinberger.
[98] Gemeinde Leiblfing, E-Mail v.4.4.2024 an den Verfasser.
[99] Vgl. ebd.
[100] Reisbeck, Maria: Abstammung der Familie Reisbeck, Altfalterloh 1994, S. 4.
[101] Taufmatrikel Leiblfing 1864 bis 1889 S. 210 Nr 43, unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing010/? pg=212. Einsichtnahme 17.8.2023.
[102] Foto: Atelier Kraus, Straubing, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Jutta Schinharl aus Leiblfing.
[103] Foto: Fr. Limbrunner Straubing, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Jutta Schinharl aus Leiblfing.
[104] Foto: AD. Hofmann Straubing, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Jutta Schinharl aus Leiblfing.
[105] Trauungsmatrikel Leiblfing 1856 bis 1908 S. 173 unter: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/regensburg/leiblfing/Leiblfing013/?pg= 174. Einsichtnahme 17.8.2023.
[106] Alle Geburts- und Sterbedaten freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Jutta Schinharl aus Leiblfing.
[107] Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Franz Hirtreiter aus Straßmühle.
[108] Heimatzeitung Leiblfing 21.6.1960. Kopie freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Franz Hirtreiter aus Straßmühle.
[109] Angaben von Franz Hirtreiter.
[110] Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Jutta Schinharl aus Leiblfing.
[111] Beschriftung des Fotos vom Abriss am 13.2.1974.
[112] Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Franz Hirtreiter aus Straßmühle.
[113] Vgl. Hirtreiter, Franz: Notizen zu Straßmühle, Leiblfing.
[114] Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Jutta Schinharl, geb. Presl aus Leiblfing.